Das Oberstufentheater des Peutinger-Gymnasiums blickt auf eine lange Tradition zurück. Das ist vor allem bedingt durch die hervorragenden Möglichkeiten in unserem Theaterkeller, der über eine entsprechende Lichtanlage, eine Garderobe und eine atmosphärische Bühne mit schmuckem Publikumsraum verfügt. Jedes Jahr erarbeiten SchülerInnen der Q11 und Q12 ein Stück, das meist im Frühjahr aufgeführt wird.
Das Theaterstück „Hase Hase“ von Coline Serreau in soeben aktualisierter Fassung kam am 3. und 5.4. 2019 zur Aufführung. Familie Hase lebt vom kärglichen Lohn des Vaters in einer winzigen Wohnung in Paris. Die erwachsenen Kinder Jeannot, Marie und Lucie kehren enttäuscht vom Leben nach Hause zurück und alle Hoffnungen ruhen auf dem Sohn Bebert, der eigentlich Arzt werden soll. Trotz bitterernster Themen wie Armut, Arbeitslosigkeit, Terrorismus und staatlicher Inkompetenz oszilliert das Stück zwischen Komödie, Farce und Science- Fiction und Familie Hase gibt auch in ausweglos scheinenden Situationen nie auf und hält zusammen. Dieses „Familienessen mit hochpolitischem Menue“ (AZ) wurde von den Schülern und der AG- Leiterin Barbara Luff ausgewählt, weil es zum einen brandaktuelle Probleme zeigt, zum anderen aber nie den Humor verliert. Ganz besonders personifizierte diese Haltung die Familienmutter, gespielt von Lena Diete.
Im Schuljahr 2017/18 kam das Drama „Der Besuch der alten Dame“ von Friedrich Dürrenmatt mit dem Oberstufentheater zur Aufführung, wobei das Setting nach Augsburg verlegt wurde. Diese Tragikomödie ums große Ganze, Liebe, Mord, Rache und Gier, könnte sich auch in der Stadt am Lech, zwischen Hauptbahnhof und Luegingsland, zwischen Siebentischwald und City zugetragen haben. Eine besondere Premiere lieferte der Auftritt des Hausmeisters Dursun Vural als Schaffner und des Oberstufenkoordinators Micha Seyboth als Reporter in spannungsgeladenen Szenen. Das Gitarrensolo „Halleluja“ von Tilmann Schüssler ließ die packende Inszenierung „ Eine Milliarde für einen Mord“ (AZ) in nachdenklicher Stimmung ausklingen.
Im Schuljahr 2016/17 führte das Oberstufentheater unter Leitung von Frau Luff das klassische Drama „Maria Stuart“ von Friedrich Schiller am 27., 29. März und 1. April 2017 auf in der Mensa der Schule. Es geht um die Königin Elisabeth von England, die ihre verhasste Kontrahentin, Maria Stuart, zum Tode verurteilen will. Die damals wie heute aktuellen Problemfelder Macht, Eifersucht und Liebe sind packende Themen, die die Darsteller mit viel Engagement auf die Bühne brachten in einer klassischen Inszenierung, die aber gerade dadurch die Bedeutung für unsere Zeit hervorhebt.
In der Vergangenheit gab es sowohl große Repertoireproduktionen (wie etwa Galileo Galilei von Bert Brecht in der Spielzeit 2013/2014 unter der Leitung von Herrn Werber), als auch gewagtere Versuchsordnungen wie das selbst erdachte Improvisationsstück Gepäckband zum Himmel in der Spielzeit 2014/2015 (unter der Leitung von Herrn Jakob). Das Theaterstück Hinter Gittern (Leitung: Herr Jakob) wurde von 32 SchülerInnen entworfen, geschrieben und recherchiert worden. Die facettenreiche Reflexion über das Thema Gefangen sein griff dabei auf bereits existierende Szenen zurück, wie die Kerkerszene aus Goethes Faust oder Sartres Geschlossene Gesellschaft, als auch auf selbst geschriebene Szenen der Schüler und Schülerinnen. Unterstützt wurden sie dabei von einem sehr engagierten Technikteam, den Kostümbildnern und zwei Bühnenmusikern.