Vor 100 Jahren hat Brecht zu dem Thema des Horaz-Zitats, „Süß und ehrenvoll ist der Tod fürs Vaterland“, etwa folgenden Schulaufsatz geschrieben:

„Der Ausspruch, daß es süß und ehrenvoll sei, für das Vaterland zu sterben, kann nur als Zweckpropaganda gewertet werden. Der Abschied vom Leben fällt immer schwer, im Bett wie auf dem Schlachtfeld, am meisten gewiß jungen Menschen in der Blüte ihrer Jahre. Nur Hohlköpfe können die Eitelkeit so weit treiben, von einem leichten Sprung durch das dunkle Tor zu reden, und auch dies nur, solange sie sich weitab von der letzten Stunde glauben. Tritt der Knochenmann aber an sie selbst heran, dann nehmen sie den Schild auf den Rücken und entwetzen, wie des Imperators feister Hofnarr bei Philippi, der diesen Spruch ersann.“

(nach: Otto Müllereisert)

Brecht wäre deshalb wohl von der Schule verwiesen worden, wenn nicht ein katholischer Pater ein gutes Wort für ihn eingelegt hätte.

Zur Erinnerung daran und angesichts der Aktualität von Krieg und Tod für junge Menschen hat der Bert-Brecht-Kreis Augsburg e.V. im Frühjahr zu einem Schulwettbewerb eingeladen. 28 Arbeiten sind eingegangen, beteiligt haben sich Schüler und Schülergruppen aus Mittelschulen, Berufsschulen und Gymnasien. Eine Jury hat die Arbeiten bewertet und wird die besten Einreichungen auszeichnen.

Die Preisverleihung findet am 14. Oktober um 19 Uhr in der Mensa des Peutinger-Gymnasiums – Brechts alter Schule – statt. Das P-Seminar von Frau Deil und das Duo Karla Andrä/Josef Holzhauser gestalten das musikalische Rahmenprogramm. Der Eintritt ist frei.