Nur noch wenige Wochen vor der Europawahl am 9. Juni wurde es höchste Zeit, dieser Frage nachzugehen. Mit dem Europa- und Völkerrechtler Dr. Stefan Lorenzmeier konnten wir dafür einen fachkundigen Experten gewinnen, der mit den Schülerinnen und Schülern der 10. Jahrgangsstufe einen Blick auf die Arbeitsweise und das Institutionengefüge der EU warf. So erfuhren die Schülerinnen und Schüler, dass im Europäischen Parlament alle 24 Amtssprachen der EU den gleichen Stellenwert haben und jeder Abgeordnete im Parlament seine Muttersprache sprechen darf, was auch die Vielfalt der Gemeinschaft zeigt. Die Debattenbeiträge werden dann zuerst in eine der drei Arbeitssprachen der EU – Englisch, Französisch, Deutsch – übersetzt und dann wiederum in alle 23 anderen Sprachen, die innerhalb der Gemeinschaft gesprochen werden, was auch erklärt, weshalb im EU-Parlament so wenig Witze gemacht werden: bis der Witz übersetzt ist, ist er schon vorbei.
Neben den wirtschaftlichen Aspekten war es Herrn Dr. Lorenzmeier, der einige Zeit in der Ukraine gelebt und gearbeitet hat, ein wichtiges Anliegen, die Bedeutung der EU als einmaliges Friedensprojekt hervorzuheben. Was für uns dank der EU fast eine Selbstverständlichkeit ist, nämlich ein Leben in Freiheit und Sicherheit, ist für die Menschen in der Ukraine derzeit leider nur eine ferne Hoffnung, die viele Ukrainer mit dem Beitritt in die Europäische Union verbinden.
A. Freidhof