Theaterbesuch der anderen Art – die Erzählung einer wahren Geschichte als Live Performance mit Musik und laufenden Bildern

Bild: Nik Schölzel

Am Mittwoch, den 17.2.2016 besuchten die Schülerinnen und Schüler der Klassen 8a und 8b eine Aufführung des , das in Kooperation mit dem Theater Augsburg produziert wurde und im Hofmann Keller stattfand. Auf dem Programm stand eine Inszenierung von Reinhard Kleists Graphic Novel „Der Boxer. Die wahre Geschichte des Hertzko Haft“. In der Geschichte geht es um den Leidensweg eines polnischen Juden, der, um im Konzentrationslager zu überleben, zur Belustigung der SS-Offiziere gegen seine Mithäftlinge boxen musste. Neben seinen traumatisierenden Erlebnissen in verschiedenen Konzentrationslagern wird der Verlust seiner ersten und einzigen Liebe, seine dramatischen Flucht aus Deutschland und sein Neuanfang als Boxer in den USA einfühlsam und mitreißend auf die Bühne gebracht. Dies war zu Beginn – als die Schülerinnen und Schüler in einem leeren Raum ohne jegliches Bühnenbild auf schwarzen Holzbänken Platz nahmen und lediglich zwei Schlagzeuger vorfanden – schwer vorstellbar. Doch als der Schauspieler Sebastian Baumgart, lediglich mit einem Mikrophon ausgestattet, in die Mitte des Raumes trat, die Musik einsetzte und die überdimensionierten Originalbilder aus dem Comic-Roman zu laufen begannen, waren alle schon inmitten in der packenden und berührenden Geschichte des Juden Hertzko Haft.  Vor allem der Kunst von Sebastian Baumgart, der sämtliche Romanfiguren durch die Verwendung unterschiedlicher Tonlagen und Lautstärken zum Leben erweckte, war es zuzuschreiben, dass die Schülerinnen und Schüler die Erzählung mit großem Interesse und höchster Konzentration folgten. Neben der Sprechkunst des Schauspielers beeindruckte die musikalische Darbietung von Walter Bittner und Kilian Büttner am Schlagzeug, die Bild und Text präzise und eindringlich  umsetzten. Als nach dem langem Applaus Sebastian Baumgart zusammen mit dem Dramaturgen der Performance auf die Bühne traten, um mit den Besuchern über das Stück zu sprechen, war die Begeisterung groß. Die Schülerinnen und Schüler hatten zahlreiche Fragen in Bezug auf die Entstehung und Produktion der Inszenierung, sie waren aber auch interessiert am Werdegang und Leben des Schauspielers, der alle Fragen bereitwillig und humorvoll beantwortete. Die einhellige Meinung der Schüler war: auf jeden Fall empfehlenswert! (Tf)